Gefuhrte Besichtigung auf Deutsch
Hook Lighthouse
Einer der ältesten funktionsfähigen Leuchttürme der Welt
Vor 800 Jahren zweckmäßig als Leuchtturm gebaut und noch funktionsfähig-ist der Hook Leuchtturm wirklich einzigartig!
Ihr Reiseleiter wird Sie durch den Leuchtturm führen bis hin zur fantastischen Aussicht vom Balkon.
In den ehemaligen Häusern der Leuchtturmwärter befinden sich das Besucherzentrum sowie ein erstklassiger Souvenirladen und ein Cafe. Für Fragen steht Ihnen unser freundliches Personal gerne zur Verfügung.
Sicherheitsvorkehrungen
Der Hook Leuchtturm stammt aus dem 13 Jahrhundert, im Inneren ist Sorgfalt geboten. Beim Auf- und Abstieg bitte am Geländer festhalten und vorsichtig gehen, da das Gebäude der Kondensation ausgesetzt ist und die Stufen rutschig sind. Die Eingänge und Teile des Treppenhauses sind niedrig, bitte passen Sie auf Ihren Kopf auf. Erziehungsberechtigte von Kindern sollten auf deren Sicherheit achten und sicherstellen, dass alle Sicherheitshinweise für den Turm eingehalten werden. Essen, Trinken und Rauchen sind im Turm untersagt.
The Hook, Grafschaft Wexford
Das sich zuspitzende Kap vom Hook Head, im südwestlichen Zipfel der Grafschaft Wexford liegend, bildet die östliche Grenze der großen Trichtermündung, bekannt als Waterford Harbour. Das Kap wird manchmal „peninsula“ (Halbinsel) genannt. Der Untergrund besteht aus zwei Arten von
Sedimentgesteinen: alter Buntsandstein und Kalkstein. Ein Streifen aus altem Buntsandstein verläuft quer über die Halbinsel, von Broomhill bis Carnivan. Seit Jahrhunderten wurde dieser bei Herrylock abgebaut und zur Herstellung von Mühlsteinen, Wassertrögen und anderen Gegenständen verwendet. Die Landspitze vom Hook selber enthält versteinerten, kohlehaltigen Kalkstein. Der Kalksteinfelsen wurde in den vielen Kalköfen verbrannt, die immer noch auf der Halbinsel zu sehen sind. Das hierdurch entstandene Kalksteinpulver wurde zur Verbesserung der Bodenqualität verwendet. Es wurde auch mit Sand vermischt, um Kalkmörtel für den Bau von Steinwänden und Häusern herzustellen.
Wegen der Flüsse Barrow, Nore und Suir, die in die Trichtermündung laufen, war es auf irisch bekannt als Comar na dtrí nUisce (der Zusammenfluss der drei Gewässer). Die Wikinger nannten es Vadra Fiord (die Wettermündung), der Ursprung vom Namen Waterford. Im fünften Jahrhundert gründete ein Mönch namens Dubhán ein Kloster auf der Halbinsel. Die mittelalterliche Kirche in Churchtown, auf dem Gelände von Dubhán’s Kloster gebaut, umfasste einen Teil eines frühen christlichen Klosters. Das Kap wurde als Rinn Dubhán (Dubháns Kap) bekannt. Obwohl Dubhán auch das irische Wort für Angelhaken ist, wird das Kap seinen Namen wahrscheinlich vom altenglischen Wort Hook, was „ein vorstehendes Stück Land“ bedeutet, haben. Der Tradition nach errichteten die Mönche von Dubháns Kloster das erste Leuchtfeuer zur Warnung der Seefahrer, um sie von den gefährlichen Felsen fernzuhalten.
Wer errichtete den Turm von Hook?
1169 landeten die Anglo-Normannen in Irland als Söldner im Dienst von Dermot MacMurrough, entthronter König von Leinster. Ihre Landeplätze in
Bannow, Baginbun und Passage können alle vom Tower of Hook gesehen werden. Dem normannischen Anführer Richard de Clare, bekannt als Strongbow, wurde Dermots Tochter Aoife zur Frau gegeben. Nach Dermots Tod wurde Strongbow Lord von Leinster. Sein Schwiegersohn William Marshal, der
im frühen 13. Jahrhundert nach Irland kam, trat sein Erbe an. Er erkannte die Wichtigkeit von Waterford Harbour und dessen Flusssystems für Handel und Schifffahrt und gründete den Hafen von New Ross am Fluss Barrow, etwa 30km vom offenen Meer entfernt.
Marshal wusste, falls sein Hafen von Ross erfolgreich ist, müsste die Verschiffung sicher durch die gefährlichen Gewässer abseits der Landspitze von
Hook zum Waterford Harbour begleitet werden. Als Navigationshilfe hatte er an der Spitze des Kaps einen 30m hohen, kreisrunden Turm bauen lassen, der tagsüber als Orientierungshilfe und nachts als Feuerwachturm diente. Marshal bewilligte den Mönchen des nahegelegenen Klosters eine jährliche Erlaubnis als Wächter des Lichts – eine Aufgabe, die sie hunderte von Jahren ausübten. Die Mönche lebten in dem Turm, der als Kloster sowie als Leuchtturm diente. Spuren ihrer Kapelle, die zur östlichen Seite des Gebäudes herausragte, sind noch vorhanden. Marshals Idee für einen Leuchtturm kann von mediterranen Beispielen inspiriert gewesen sein wie dem Leuchtturm von Pharos in Alexandria, den er auf seinem Kreuzzug durch das Heilige Land gesehen haben könnte. Die Gestaltung des Turms basierte auf den kreisförmigen Schlössern, die in Frankreich beliebt waren wo Marshal viele Jahre verbracht hatte.
Ebenso wie für den Hook Leuchtturm war Marshal für den Bau von einigen wichtigen Bauwerken in Irland verantwortlich. Dazu gehören Tintern Abbey,
Carlow Castle sowie Kilkenny Castle und St. Mary’s Church in New Ross. Die meisten dieser von Marshal errichteten Schlösser hatten ebenfalls kreisförmige Türme.
Der Bau des Hook Leuchtturms
Der Hook Leuchtturm ist ein einzigartiges Beispiel eines fast unbeschädigten, mittelalterlichen Leuchtturms. Er wurde im frühen 13. Jahrhundert gebaut und dient weiterhin seiner ursprünglichen Aufgabe. Man glaubt, dass er einer der ältesten, funktionstüchtigen Leuchttürme der Welt ist.
Der Hook Leuchtturm ist eines der faszinierendsten Beispiele mittelalterlicher Architektur in Irland. Er besteht aus vier Stockwerken mit bis zu 4 Meter dicken Wänden. Erbaut wurde er aus hiesigem Kalkstein und das ursprüngliche Gebäude ist fast unbeschädigt erhalten. Der Turm ist 16 Meter hoch und setzt sich aus zwei Ebenen zusammen, die durch ein Treppenhaus (innerhalb der Wand) mit 115 Stufen verbunden sind. Die erste Ebene hat einen Bodendurchmesser von 13m und hat drei Stockwerke, jedes enthält eine mit Rippengewölbe verzierte Kammer und darin ein echter Kamin aus dem 13.
Jahrundert. In der mächtigen Mauer befindet sich eine Reihe von kleinen Zimmern, darunter zwei „garderobes“ (Name für mittelalterliche Toiletten). Der Durchmesser der oberen Ebene beträgt 6m: ursprünglich hat sie das Leuchtfeuer getragen, welches später durch eine Laterne ersetzt wurde.
Der Turm im Wandel der Zeit
Nach seinem Bau blieb der Turm von Hook für mehrere Jahrhunderte unter der Leitung der Stadt New Ross. Der Bürgermeister und die Gemeinde von New
Ross demonstrierten ihre Machtstellung, indem sie zur Landspitze von Hook reisten, von dort einen Pfeil ins Meer schossen und den Turm bestiegen. Es ist ungewiss, wie lange die Mönche weiterhin als Wächter dienten: es kann sein, dass diese Aufgabe von Laien übernommen wurde.
1671 wurde eine neue, aber immer noch kohlebefeuerte Laterne oben auf dem Turm montiert und ersetze das alte Leuchtfeuer. Weitere Verbesserungen
wurden 1704 durchgeführt. Im späten 17. Jahrhundert ging der Turm in den Besitz von Henry Loftus, der das Gebiet von Hook nach Cromwells Kreuzzug
durch Irland erworben hatte. 1728 drohte Nicholas Loftus, bekannt als „der Feuerlöscher“, den Leuchtturm zu schließen falls er keine Mieterhöhung von den Behörden bekommen würde.
Das Kohlefeuer wurde endgültig im Jahr 1791 abgeschafft und durch eine Walöllaterne mit 12 Lampen und einem Durchmesser von 3,9 Meter ersetzt.
Weitere Verbesserungen folgten, als der Turm 1810 an die Gesellschaft für den Schutz und Verbesserung vom Hafen von Dublin („Ballast Office“) übergeben wurde, mit Kosten von £4.280 für neue Ausrüstung. Mehr Neuerungen wurden 1863 durchgeführt, wobei der Leuchtturm seine jetzige Form annahm. 1871 wurden neue Gasbeleuchtungen angebracht, diese wurden von Gas betrieben, welches auf den Grundstucken, die immer noch als der Gas-Hof bekannt sind, hergestellt wurde. Im 18. Jahrhundert wurden drei Behausungen für Leuchtturmwächter und deren Familien erbaut. 1911 wurde Paraffinöl als Energiequelle genutzt und für den Wechsel vom fixierten zum blinkenden Licht des Leuchtturms wurde ein Uhrwerkmechanismus installiert. Dieser
Mechanismus musste alle 25 Minuten aufgezogen werden und lief auf einer Plattform, worauf drei große Linsen montiert waren. 1972 wurde letztendlich
Strom als Energie genutzt und man baute lichtempfindliche Schalter für die Kontrolle der Laterne ein. Im März 1996 wurde der Hook Leuchtturm in den
Automatikbetrieb umgerüstet und der letzte der Leuchtturmwächter, die die Stufen hinaufgestiegen sind und das Licht für fast 800 Jahre gehütet haben, wurden endgültig von dem Standort abgezogen. Heute wird der Leuchtturm vom Leuchtturmbetriebshof in Dun Laoghaire ferngesteuert und überwacht.
Bei dichtem Nebel, der plötzlich von der Halbinsel herabsteigen kann, werden vom Leuchtturm Nebelsignale gesendet, als Warnung für die Seefahrer. Dieses Signal war notwendig zu Zeiten, wo es noch kein Radar oder Funk gab. Am Rande des Kliffs stehende Nebelkanonen, die bei Nebel alle 10 Minuten
abgeschossen wurden, ersetzte man später durch eine Sirene. Diese wiederum wurde durch Sprengkapseln oder Raketen ausgetauscht, welche in von der Spitze des Turmes ragenden Metallarmen detoniert wurden. 1972 wurde ein mit komprimierter Luft betriebenes Nebenhorn montiert und bei nebligem Wetter hallte sein melodischer Klang über Land und Meer.
1876 wurde die Körperschaft für die Obhut von Leuchtturmdiensten bekannt als The Commissioners of Irish Lights („Die Beauftragten irischer Lichter“). Diese Beauftragten sind verantwortlich für die Versorgung und Instandhaltung der von Leuchttürmen und anderen Navigationshilfen für die Insel von Irland. Sie werden finanziell von Leuchtgebühren unterstützt, die bei der Handelsverschiffung in britische und irische Häfen berechnet werden, sowie von einem jährlichen Beitrag der irischen Regierung. Um die Küste Irlands herum umfassen die Hauptdienste, von den Beauftragten bereitgestellt, 80 Leuchttürme, automatische Leuchtschwimmkörper, große automatische Navigationsbojen (LANBY’s), unterschiedliche GPS Stationen und Bojen.
Küstennahe Leuchttürme werden von Helikopter-Küstenzentralen gewartet, von denen einige auch für Such- und Rettungsaktivitäten genutzt werden. Die
zukunftsgerichtete Vision von CIL (Commissioners of Irish Lights) ist die zuverlässige, erfolgreiche und kostengünstige Hilfe für Navigationsdienste zum Nutzen und zur Sicherheit der Seefahrer.